ITF Herrenturnier um Weltranglistenpunkte in Trier
16-jähriger aus Nürnberg triumphiert in Trier. Justin Engel gewinnt die Etges & Dächert Open in Trier und macht Hoffnung auf weitere Erfolge. Vor Ort sind sich alle einig: Diesen Namen sollte man sich merken.
Sie gehören ohne Zweifel zu den Highlights im Trierer Sportkalender: Die „Trierer Etges & Dächert Open“ erlebten die 38. Auflage des Tennisturniers um wertvolle Weltranglistenpunkte. Sie waren auch in diesem Jahr ein großer Erfolg, mit einem nicht unbedingt zu erwarteten Ausgang. Wenn man die Favoritenrollen anhand der Position in der Weltrangliste festmacht, war schon die Besetzung des Endspiels eine große Überraschung. Keiner der topgesetzten Spieler konnte sich für das Finale qualifizieren.
Der erst 16-jährige Justin Engel aus Nürnberg, an sieben gesetzt, gegen Milan Welte: So lautete das auch für Experten unerwartete Finale. Engel setzte sich im Halbfinale gegen Patrick Zahraj mit 6:1 und 6:4 durch, Welte, mit etwas Glück bis ins Halbfinale vorgedrungen, besiegte den Franzosen Amaury Raynel mit 7:6 und 6:2. „Die Konstellation im Endspiel ist genau so, wie wir gehofft haben. Zwei junge aufstrebende Nachwuchstalente im Finale, so soll es bei diesen ITF15-Turnieren sein“, sagte Turnierleiter Markus Grundhöfer.
Mehr als 400 Zuschauer – deutlich mehr als in den vergangenen Jahren – wurden Zeugen eines packenden Grundlinienduells der Finalisten. Von Experten erwartet, setzte sich der 16-jährige Engel mit 6:1 und 6:4 in 70 Minuten durch. Die Zuschauer waren sich nach dem Spiel einig, dass sie einen Spieler gesehen haben, von dem man in Zukunft noch hören wird. „Justin hat völlig verdient gewonnen“, sagte der faire Verlierer Milan Welte.
Für Welte, im Augenblick ATP-Rangliste 1268, war das Trierer Turnier „die erfolgreichste Tenniswoche seit langem“. Schließlich siegte er auch beim Endspiel am Samstag in der Doppelkonkurrenz gemeinsam mit seinem Partner Lars Johann mit 6:2, 2:6, (10:7) gegen das Duo Tim Ruehl und Patrick Zahraj.
Für Welte, der schon bei allen Juniorenwettbewerben der Grandslams nicht ohne Erfolge vertreten war, soll es nach längerer Verletzungspause wieder nach oben gehen. Schließlich war er schon einmal auf Ranglistenplatz 863.
Für seinen Kontrahenten und letztlich souveränen Turniersieger Justin Engel soll es in Zukunft noch viel weiter nach oben gehen. Der junge Mann gehört zum A-Kader des Deutschen Tennisbunds. Er war im vergangenen Jahr U16-Europameister, verließ in diesem Jahr bei zwei weiteren ITF-Turnieren das Feld als Sieger. Mittlerweile steht er an Position 683 der ATP-Rangliste.
Ausgestattet mit einem sehr guten Aufschlag und einem für einen so jungen Spieler ausgezeichnetem Repertoire an druckvollen Grundschlägen, dürfen die Tennisfans noch einiges von Justin in den kommenden Jahren erwarten. „Wir hoffen, dass Trier für Justin ein ähnliches Sprungbrett sein wird, wie es für den einstigen Trier-Sieger Grigor Dimitrov war, der es bis zur Nummer drei in der Weltrangliste gepackt hat“, so Grundhöfer.
Überhaupt zeigten sich der Turnierdirektor und sein eingespieltes Team mit dem Verlauf der Woche vollauf zufrieden. „Es gab keinerlei Probleme“, sagte Grundhöfer, der sich auch beim „Wettergott“ bedankte, der für ein ausgezeichnetes Tenniswetter während der gesamten Woche sorgte.
Auch die teilnehmenden Spieler schwärmten unisono von der „wirklich tollen Turnieratmosphäre“, so Teilnehmer Mika Lipp, der in einem hochklassigen Spiel den an Nummer zwei gesetzten Franzosen Corentin Donolly besiegen konnte.
Der Vorsitzende des TCT, Alexander Jelen, zeigte sich ebenfalls sehr zufrieden mit der Turnierwoche. „Ich bedanke mich ganz herzlich bei den vielen Helfern, die dieses Event ermöglicht haben“, so Jelen, der auch seinen Bruder Eric begrüßen konnte – Triers berühmten Tennissohn, an der Seite von Boris Becker einst zweimaliger Daviscup-Sieger. „Selbstredend ist eine solche Veranstaltung nur mit der Unterstützung der erneut zahlreichen Sponsoren möglich.“
Namentlich erwähnte Alexander Jelen seinen Vorstandskollegen Roland Mohr, Geschäftsführer des Namensponsors. Mehr als 30.000 Euro beträgt der Gesamtetat dieses ITF15-Turniers. 15.000 US-Dollar werden unter den 32 teilnehmenden Akteuren je nach Erfolg aufgeteilt.
Die übrige Summe verschlingt die Organisation des Turniers. Auch für den langjährigen Organisator Markus Grundhöfer ist die Deckung des Etats die größte Hürde. Nach dem Motto „nach dem Turnier ist vor dem Turnier“ wird das Team sehr bald mit der Vorbereitung der 39. Auflage der Trier Open beginnen.
Uli Kaurisch
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