Bad Ems. In einer prächtigen Kulisse im Marmorsaal des Kurhauses zu Bad Ems hat der Tennisverband Rheinland (TVR) sein 75-jähriges Bestehen gefeiert. An einem herrlichen Sommerabend fanden sich anlässlich des Jubiläums vom 1947 in einem Koblenzer Hotel gegründeten TVR zahlreiche Ehrengäste aus Politik und Sport, Vertreter der 17 Gründungsvereine, Ehrenmitglieder, frühere Wegbegleiter und Mitarbeiter des Verbandes im historischen Kurviertel, dass seit dem Vorjahr zum UNESCO-Kulturerbe gehört, ein und wurden dabei von TVR-Präsident Ulrich Klaus im Rahmen eines Sektempfangs im Kastaniengarten begrüßt. Zu den Ehrengästen gehörten neben Staatsminister Roger Lewentz u.a. auch SBR-Vizepräsidentin Claudia Altwasser sowie Jan Hanelt, Präsident des Tennisverbandes Rheinland-Pfalz. Auch der 2. Beigeordnete der Stadt Bad Ems, Günter Wittler, hatte in Vertretung des Bürgermeisters den Weg zur Veranstaltung gefunden. Zudem reihte sich der Präsident des TV Pfalz sowie die Mitglieder des TVR-Verbandsgerichtes in die Gästeliste ein.
Präsident Klaus, der seit 1995 dem TVR vorsteht, führte im Anschluss im Marmorsaal durch den Abend. Bevor Klaus in seiner Festrede auf die Geschichte des TVR zurückblickte, ergriff Minister Lewentz das Wort. In seinem Beitrag beschrieb der rheinland-pfälzische Minister des Innern und für Sport das Tennis im Rheinland als ein „Erfolgsmodell“. Lewentz erklärte die für ihn herausragende Bedeutung des Ehrenamtes in Rheinland-Pfalz, gratulierte dem TVR zu seinem Jubiläum, machte aber gleichzeitig ebenso auf die auch im Sport weiterhin herausfordernde Situation im Ahrtal, wo insgesamt 87 Sportstätten zerstört wurden, aufmerksam. Zudem hob Lewentz die integrative Funktion des Sports, die aktuell in besonderer Weise im Zuge des Krieges in der Ukraine zum Tragen käme, heraus.
Präsident Klaus ließ im Anschluss die vergangenen 75 Jahre des Tennissports im Rheinland Revue passieren. Von der Gründung des TVR im Jahr 1947 unter dem Vorsitz von Kurt Sains, der bis ins Jahr 1972 an der Spitze des Verbandes blieb, über die Errichtung der ersten Geschäftsstelle 1977 in Mayen, den Tennis-Boom inklusive exponentiell steigender Mitgliederzahlen in den 1990er Jahren, den Neubau des Leistungszentrums und Umzugs in die neue Geschäftsstelle auf der Karthause 1998 bis hin zur Aktualität, in der die Mitgliederzahlen nach schwierigen Jahren zuletzt wieder stiegen. Klaus blickte in seiner unterhaltsamen Rede auf die größten Meilensteine in der Geschichte des TVR zurück und hatte einige unterhaltsame Anekdoten zu erzählen. Ebenso richtete Klaus, der in seiner Funktion als TVR-Präsident und langjähriger DTB-Präsident (2014-2021) viele Höhen und Tiefen des Tennissports erlebt hat, den Fokus auf die Gegenwart und Zukunft und positionierte „seinen“ Verband dabei als „Servicestelle für die Vereine“. „Der TVR ist für seine Vereine da. Und das wollen wir auch in Zukunft sein“, sagte Klaus. Neben der Arbeit an der Basis in den Vereinen soll auch weiterhin die Spitzenförderung ein Teil der Erfolgsgeschichte des TVR bleiben. Passend dazu zog Tennisprofi Benjamin Hassan einen Tag später erstmals in ein Finale auf der ATP-Challenger Tour ein und reiht sich damit neben Profis wie Anna-Lena Friedsam und Dominik Meffert in die erfolgreiche TVR-Nachwuchsarbeit ein. „Nachwuchsförderung, Lehre und Ausbildung sowie Breitensport und Sportentwicklung werden auch weiterhin unsere Schwerpunkte bilden, ebenso wie unsere Verbandsspiele“, so Klaus zukunftsgewandt. Zwischen weiteren Gratulationsreden, unter anderem von Landespräsident Jan Hanelt und, passend zum historischen Marmorsaal, klassischer Musik von Schüler Viktor Altergott, der mit seiner Gitarre für wohltuende Klänge und Begeisterung im Publikum sorgte, kamen auch die Gaumen der Gäste nicht zu kurz. Kaum verwunderlich also, erlebten die rund 90 Gäste in einer einzigartigen Kulisse direkt an der Lahn einen mehr als gelungenen Abend, der dem Anlass des 75-jährigen Bestehens des TVR in vollen Zügen gerecht wurde und der bis in die späten Abendstunden seine Fortsetzung fand.