Vom elitären Zirkel zum etablierten Volkssport

Entscheidungen am Küchentisch

  • In einem Koblenzer Hotel traf sich 1947 der Vallendarer Tennisenthusiast Kurt Sains  mit 17 Vereinsvertretern aus den Regierungsbezirken Koblenz und Trier, um den Tennisverband Rheinland aus der Taufe zu heben. Mit der Genehmigung der französischen Militärregierung gelang dies noch unter dem Titel „Tennis- und Hockeyverband Rheinland“. 25 Jahre leitete Sains den Verband mit der strengen Hand eines Mannes, der Vorsitzender, Geschäftsführer und Sekretär in einer Person war. Entscheidungen über Platzaufbauhilfe, Sanierung und Hilfen für den Spielbetrieb wurden an seinem Küchentisch gefällt.

  • 1972 übernahm der Mayener Stefan Krämer das Amt des Präsidenten. Immerhin gehörten schon 93 Vereine dem Verband an. Mit einem grünen Stift, der nur ihm vorbehalten war, führte er die Mitgliederlisten noch per Hand. Erst 1977 wurde die Bürokratie in die Hände einer bezahlten Bürokraft gelegt und auch die erste Geschäftsstelle des Verbandes auf dem Mayener Habsburgring konnte eröffnet werden – in einer Wohnung über einem Sarglager.

  • Als Stefan Krämer 1983 plötzlich verstarb, übernahm der langjährige Vizepräsident Helm Wankelmuth (†01.07.2002) den Vorsitz des Verbandes. Zu dieser Zeit waren es bereits 284 Mitgliedsvereine und der Boris-Becker- und Steffi-Graf-Boom bescherte dem Verband binnen weniger Jahre weitere rund 200 Vereine und Tausende von neuen Mitgliedern.
    Ab 1985 wurden die Geschäfte des Verbandes in der Mainzer Straße in Koblenz verwaltet.
     
  • Die Präsidentschaft ging auf der Mitgliederversammlung im Jahre 1993 an Erich Holzmeier († 02.10.2006), der zwei Jahre später (1995) von Ulrich Klaus abgelöst wurde.

  • Unter der Federführung von Ulrich Klaus entstand das Landesleistungszentrum auf der Koblenzer Karthause. Drei Hallenplätze, drei Außenplätze sowie eine neue Geschäftsstelle, die der Tennishalle angegliedert ist, wurden am 11. Juni 1998 offiziell ihrer Bestimmung übergeben (der Bezug der Geschäftsstelle erfolgte schon im Februar 1998). Zeitgleich betrieb Ulrich Klaus intensiv die Zusammenarbeit zwischen Tennisverband, Schule und Landessportbund und schon bald wurde der Kooperationsvertrag zwischen dem Gymnasium auf der Karthause Koblenz (Eliteschule des Sports), dem Landessportbund Rheinland-Pfalz und (neben weiteren Sportverbänden) dem Tennisverband Rheinland unterzeichnet. Diese Zusammenarbeit ist äußerst erfolgreich und hat bis heute Bestand.